Das Trimmen

    Die richtige Pflege für drahthaariges Hundefell.

 

Unter "Trimmen" oder auch "Stripping" genannt, versteht man das Herauszupfen von losem, abgestorbenem Haar aus der Haut samt Haarwurzel. Dieser Vorgang tut dem Hund überhaupt nicht weh, sofern es fachlich korrekt ausgeführt wird. Der größte Teil der Hunde genießt diese Trimmkur, da abgestorbenes und zu dichtes Haar für den Hund unangenehm ist und auch sehr doll juckt. Den richtigen Zeitpunkt für das Trimmen Ihres Hundes erkennen Sie nicht zuletzt auch daran, daß er sich verstärkt zu kratzen beginnt und mehr Haare verliert als üblich. Das geschieht ca. alle 6-12 Wochen, innerhalb dieses Zeitraumes sollte der Hund gezupft werden. Man erreicht dadurch das sogenannte "rolling Coat", ein Fell im bestmöglichen Pflegezustand.

 

Vielleicht denken Sie jetzt es würde reichen, wenn der Hund gut gebürstet wird. Doch dies ist leider nicht richtig. Natürlich entfernen Sie auch durch tägliches Bürsten etwas von dem losen Haar, aber eben nur einen kleinen Teil. Der Rest muß abgetrimmt werden. Täte man dies nicht, so würde das Fell immer mehr verdichten und letztlich auch verfilzen. Nimmt man dann die Schermaschine statt des Trimmessers, ist das (Hunde)Elend vorprogrammiert. Bereits nach einmaligem Abscheren eines sonst getrimmten Hundes, kann das Fell für dieses Handzupfen unbrauchbar machen. Ein "Retten" des Felles dauert oft sehr lange und bedarf mehrerer Trimmsitzungen.

 

Beim Abscheren des Hundes wird ja kein einziges Haar aus der Haut entfernt, sondern nur über der Haut abgeschnitten. Das Fell ist also genauso dicht wie vorher und es kommt immer noch nicht genug Luft an die Haut. Das Haar wird aus Platzmangel in der Haut immer dünner und feiner, es verliert die Farbe, verfilzt wesentlich schneller, ist weder schmutz- noch wasserabweisend, sondern nimmt Feuchtigkeit und Schmutz auf wie ein Schwamm. Letztlich ist ein Besuch beim Tierarzt wahrscheinlich, da der Hund Hautekzeme oder Pilzinfektionen entwickelt. Das alles kann durch fachgerechte Fellpflege verhindert werden! Durch das korrekte Trimmen des Haares wird die Haut belüftet und druchblutet, der Hautstoffwechsel wird angeregt, das Haar wird Kräftig in Struktur und Farbe. Der Hund haart kaum und sieht stets gepflegt aus. Schmutz wird leicht herausgebürstet und das Fell trocknet schnell.

 

Diese rauhaarigen Rassen sollten getrimmt werden:

Airedale Terrier, Cairn Terrier, Foxterrier, Jack-und Parson Russell Terrier, Rauhaardackel, Welsh und Lakeland Terrier, Norfolk und Norwich Terrier, West Highland Terrier, Schnauzer, Rauhaarpodenco und - Galgo, eventuell Mixturen der ganzen Hunderassen

 

selbst einige Doodle, Schnoodle (aus der F1 Generation) usw. gehören dazu, die leider oftmals einfach nur abgeschoren werden

 

Trimmhunde mit weichem Haar:

Spaniel und Setter

 

Es gibt aber auch "wolly" oder "fluffy" Terrierarten, die nur geschnitten werden, da ein Trimmen aufgrund der Fellbeschaffenheit hier nicht möglich ist.

 

Auch "broken coat" Fell gibt es bei Dackeln, Parssons usw.. Die Hunde haben glattes, eng anliegendes Fell und müssen trotzdem regelmäßig getrimmt werden. Man sieht den Hunden das Trimmfell nicht an, aber es wird auch hier eine Menge Fell ausgezupft. Die "broken coat" Hunde haaren leider das ganze Jahr über, da daß Fell ein "Zwischending" aus Glatthaar und Rauhaar ist. Diese Hunde habe ich auch alle 3 Monate zum Zupfen bei mir.

 

Junghunde bekommen ihr erstes richtiges "Babyzupfen" mit ca. 3-6 Monaten, je nach Fellbeschaffenheit. Bei diesem ersten richtigen "Zupfen" gehe ich besonders behutsam um, da sich die Hunde daran langsam gewöhnen müssen. Es wird dabei vorsichtig oberflächlich das lose Fell abgetrimmt, was in der Regel um die 30 Minuten dauert. Diese Zeit ist für einen jungen Hund schon sehr lang, deshalb wird die Trimmzeit langsam gesteigert. Das Fell wird mit jedem Zupfen trimmfähiger und borstiger, was nicht gleich von Anfang an gegeben ist. Zuhause sollten Sie dann zwischen den Trimmterminen wieder fleißig mit Ihrem Hund das Stehenbleiben, Anfassen, Bürsten und Kämmen üben. Nicht vergessen, immer den Hund auf einem Tisch oder ähnlich pflegen. Zupfen Sie ruhig selber auch mal ein paar überstehende lockere Haare aus, denn das trainiert zusätzlich den Hund.

 

Ein ausgewachsener Hund im sehr guten Pflegezustand hat eine Trimmzeit von etwa 60 - 180 Minuten je nach Rasse, bei 2-6 Trimmsitzungen im Jahr.

Oben auf den Bildern sieht man einen Parson Russell Terrier vor und nach dem Zupfen. Eine sehr nette und geduldige Hündin, die es von Anfang an gelernt hat, daß sie gezupft werden muß. Die kleine Maus freut sich jedes Mal auf ihren Friseurbesuch.

Ein Mischling aus Französischer Bulldogge und Shih Tzu. Auch er wird von Hand gezupft und er ist so lieb dabei.

 

Hier sieht man schön das abgestorbene Haar und darunter die neue Fellschicht.